Arbeitskreis Medizingeschädigter
BUNDESVERBAND -AKMG- e.V.

in Kooperation mit dem Privaten Netzwerk Medizingeschädigter


DREI FRAGEN

Aufklärung und Prävention

ELMAR KORDES Arbeitskreis Medizingeschädigter in Oberhof



Freies Wort vom 23.02.2006

Der Wahl-Oberhofer Elmar Kordes ist Vorstandsmitglied und Sprecher des Arbeitskreises Medizingeschädigter (AKMG). Der 1995 gegründete Bundesverband hat deutschlandweit rund 480 Mitglieder und versteht sich als Interessenvertreter von Menschen, die durch medizinische Behandlungsfehler geschädigt wurden. Beate Kiesewalter-Henkel war

darüber mit Elmar Kordes im Gespräch.

Welche Aufgaben und Ziele verfolgt der AKMG?

Elmar Kordes: Für uns stehen Prävention und Aufklärung an erster Stelle. Wir wollen kostenlose Hilfestellung für Betroffene geben, die Opfer einer Fehlbehandlung geworden sind. Vor allem aber will der AKMG mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass Behandlungsfehler durch eine bessere Information der Patienten vermieden werden.

Dabei geht es uns keineswegs darum, die Ärzteschaft schlecht zu reden. Im Gegenteil.

Der Verein arbeitet mit vielen Medizinern eng zusammen. Neben meinem Wirken im Arbeitskreis habe ich gemeinsam mit einem Partner vor Jahren ein Privates Netzwerk Medizingeschädigter ins Leben gerufen, das vor allem für den Erfahrungsaustausch Betroffener enorm wichtig ist. Jeder wird schließlich auf seinem Themengebiet zum Experten.

Woher rührt ihr Engagement für Betroffene?

Elmar Kordes: Meine Frau Anja starb mit 36 Jahren durch eine Fehlbehandlung. Vorausgegangen war eine Toxoplasmose-Infektion in der Schwangerschaft. Die Arbeit für das Private Netzwerk und für den Arbeitskreis gibt mir das gute Gefühl, anderen Betroffenen zu helfen. Ich habe meinen Schmerz damit zu verarbeiten gelernt.

Nur ein Beispiel:

Eine Frau hatte bereits mehrere Jahre um ihre berechtigten Ansprüche nach einer Fehlbehandlung beim Kommunalen Schadensausgleich gekämpft. Durch unsere Zusammenarbeit mit den verschiedensten Fernsehredaktionen wurde in einer -"Wiso" -Sendung im ZDF der Fall veröffentlicht, gleichzeitig beantwortete ich Fragen Betroffener am Expertentelefon. Durch diese Unterstützung wurde der Behandlungsfehler anerkannt und die

Betroffene erhielt die entsprechende finanzielle Entschädigung.

Wie können Sie Betroffenen ganz konkret helfen?

Elmar Kordes: Wenn Betroffene zu uns Kontakt aufnehmen - per Telefon oder oft auch übers Internet - dann bieten wir zunächst unseren kleinen kostenlosen Ratgeber an. Er wurde vom Privaten Netzwerk zusammengestellt und ist gespickt mit unseren eigenen Erfahrungen.

Auf 29 Seiten geben wir vor allem Hinweise, was im Falle eines Behandlungsfehlers zu tun ist - beispielsweise sofort die Patientenakte anfordern. Das steht im Übrigen jedem Patienten zu; dieses Recht ist in der Berufsordnung der Ärzte verankert. Außerdem geben im Patientenbüro des AKMG in Isny im Allgäu jeden letzten Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr Patientenanwälte Betroffenen kostenlos Auskunft.

Jeden Dienstag findet zusätzlich eine Zahnarzt-Fragestunde von 9 bis 10 Uhr statt, ebenfalls

kostenlos.

www.akmg.de (Arbeitskreis)

www.geoffrey-mike.de (Privates Netzwerk Medizingeschädigter)

Quelle: Tageszeitung Freies Wort vom 23.02.2006 von Frau Beate Kiesewalter-Henkel





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