Arbeitskreis Medizingeschädigter
BUNDESVERBAND -AKMG- e.V.

in Kooperation mit dem Privaten Netzwerk Medizingeschädigter

Nachlese zur Informationsveranstaltung
im Kurhaus in Bad Wurzach
Dienstag 22. Juni 2004

Thema: "Ärztlicher Behandlungsfehler"



Herr Diem, Geschäftsführer der städtischen Kurbetriebe Bad Wurzach hieß die Notgemeinschaft Medizingeschädigter als Veranstalter herzlich willkommen. Er zeigte sich erfreut, welch hochkarätige Besetzung sich für die Podiumsdiskussion zur Verfügung gestellt habe.

Frau Hauser bedankte sich bei Herrn Diem für die Überlassung der Räumlichkeiten und die freundliche Aufnahme im Kurhaus Bad Wurzach. Sie begrüsste die Podiumsdiskussionsteilnehmer der Krankenkassen

Herrn Messmer, Leiter der Schadens- und Regreßabteilung der DAK Baden-Württemberg, Singen

Herrn Forster, AOK Allgäu-Oberschwaben

Herrn Tobolski, IKK, Ravensburg

sowie die Patientenanwälte

J. Beyerlin, Ravensburg

Dr. C. Dolinski, Biberach

B. Jansen, Kempten

Frau Hauser stellte die Arbeit der NGM vor. Sie betonte ausdrücklich, daß kein Feindbild gegen Ärzte aufgebaut wird sondern erklärtes Ziel sei es, wenn ein Behandlungsfehler eintritt, verursachenden Arzt, Krankenkasse und Betroffenen an einen Tisch zu bringen.

Sie bezeichnete die NGM als Auffangbecken für Geschädigte, denn wenn man von heute auf morgen in die Situation kommt nicht mehr gesund zu sein, ziehen sich die vermeintlichen Freunde von früher rasch zurück. Dann ist man allein auf sich gestellt wie die Erfahrung der Geschädigten zeigt.

Sie berichtete wie die NGM im Falle eines Behandlungsfehlers weiterhelfen kann und verwies auch auf den Patientenleitfaden.

Frau Hauser übergab das Wort an Herrn Messmer, Leiter der Schadens- und Regreßabteilung der DAK Baden-Württemberg aus Singen.

Herr Messmer referierte eindrucksvoll über die Hilfe der Krankenkassen, wenn ein Schadensfall eintritt. Es bestünde die Möglichkeit über den Medizinischen Dienst der Krankenkasse oder die ärztliche Gutachter- und Schlichtungsstelle, ein kostenloses Gutachten erstellen zu lassen.

Selbstverständlich seien auch die Krankenkassen daran interessiert Behandlungsfehler aufzuklären. Es sei wichtig, bei einem vermuteten Behandlungsfehler den Verdacht auch der Krankenkasse zu melden.

Herr Forster, AOK Allgäu-Oberschwaben, sowie Herr Tobolski, IKK Ravensburg, schlossen sich den Aussagen von Herrn Messmer an.

Danach stellten sich die Patientenanwälte vor.

Ra. J. Beyerlin referierte zum Thema Behandlungsfehler aus Sicht der Patientenanwälte. Er verwies darauf, daß Arzthaftungsprozesse sehr lange dauern können. Wichtig sei es, dass ab Beginn einer Behandlung, Tagebuch geführt werden soll in das alle Behandlungen eingetragen werden sollen. Dies kann bei einem späteren Prozeß sehr wichtig werden.

Frau Hauser eröffnete die Podiumsdiskussion.

Es wurde schnell klar, wie vielfältig die Schädigungen sein können. Dass die Emotionen schnell hochschlagen konnte man sehr schnell feststellen.

Ruhig und präzise antworteten die Vertreter der Krankenkassen, sowie die Rechtsanwälte, auf die gestellten Fragen.

Es wurden Fragen über Verjährungsfristen, wie bekomme ich meine Krankenunterlagen usw. gestellt.

Die sehr lebhafte Podiumsdiskussion endete um ca. 22.00 Uhr.

Frau Hauser dankte nochmals allen Teilnehmern und machte den Betroffenen Mut mit der Aussage: Auch wenn Sie noch so behindert sind, auch Sie haben ein Recht auf Menschlichkeit. Vergessen Sie die Vergangenheit und richten Sie den Blick nach vorne, dann werden Sie entdecken, was auch in einem Behinderten (Kranken) noch für Fähigkeiten stecken. Geben Sie nicht auf.

Die persönlichen Gespräche dauerten im Anschluß noch bis 23.00 Uhr.



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