Vergessenes OP–Tuch nach Kaiserschnitt - Die größte Niederlage meines Lebens

 

Alles fing wunderbar an. Wir waren eines dieser glücklichen Paare, die mal 5 Kinder bekommen wollten und nun endlich vor der Geburt unseres 1. Kindes standen. Die Schwangerschaft verlief super. Ich konnte sogar bis zum letzten Schultag vor den Winterferien 2008 – es war ein Freitag - arbeiten. (Ich arbeite u.a. als freiberufliche Musikpädagogin.) Am darauffolgenden Montag (Ferienbeginn) begannen die Wehen. Ich hatte also nicht mal eine Unterrichtsstunde Ausfall zu verzeichnen! Im Krankenhaus kam ich dann mit einem super Befund an. Der Muttermund war laut der Hebamme bereits 5-6 cm geöffnet. Kurze Zeit später war dann Schichtwechsel. Die neue Hebamme, die mich bis zum Ende der Geburt betreute, schaltete das Radio ein (absolut nervig) verschwand immer wieder für längere Zeit (45-50 Minuten) – und wenn sie dann schon mal anwesend war, sprach sie mich permanent während der Wehen an. In den Wehenpausen war ich dann nicht mit Erholung, sondern mit nachfragen beschäftigt, da ich während der Wehen nichts verstanden hatte. - Man könnte jetzt denken, dass die Hebamme unter Stress gestanden hätte. Dies war aber nicht der Fall, da ich über mehrere Tage hinweg die einzige Frau in diesem Krankenhaus war, die entbunden hat! (Ob an meinem Missgeschick wohl am Ende die Faschingszeit schuld war? Denn man sagte mir später, dass die Anzahl der gezählten OP-Tücher nach der OP mit der Anzahl der OP-Tücher vor der OP übereingestimmt hätte...zumindest laut Protokoll...)

 

Leider ging es mit meiner Geburt anscheinend nicht schnell genug voran. Irgendwann wurde plötzlich die Entscheidung getroffen, dass die Fruchtblase gesprengt sowie ein Entkrampfungsmittel gespritzt werden soll (Die Frage ist, ob das überhaupt notwendig war?). Von da an musste ich im Bett bleiben. Und plötzlich sagte man, dass ein Notkaiserschnitt notwendig sei. (War der Kaiserschnitt wirklich notwendig?)

Vor dem Kaiserschnitt lieferten sich Chefärztin und Anästhesistin einen Machtkampf über die Art der Narkose. Die Chefärztin wollte eine PDA durchführen (dies spricht ja eigentlich gegen einen Notkaiserschnitt)  und die Anästhesistin war damit überhaupt nicht einverstanden. Sie war der Meinung, dass eine Vollnarkose gegeben werden sollte, wenn ein Notkaiserschnitt vorliegt.

Am Ende versuchte man es mit einer PDA und gab nach mehreren Versuchen auf. Die Anästhesistin sagte, dass sie leider nicht treffen könne. Also erhielt ich letztendlich doch eine Vollnarkose. Und dann war unser lang ersehnter Schatz endlich da!

Merkwürdig empfand ich, dass mich die Anästhesistin im Nachhinein besuchte und sich für die misslungene PDA sowie die Vollnarkose vor mir rechtfertigte. Man teilte mir von anderer Seite mit, dass das normalerweise nicht üblich sei.

Letztendlich aber war ich einfach nur froh, dass mein Baby gesund das Licht der Welt erblickte. Und was alles spätere betraf, vertraute ich als medizinisch unbefleckter Bürger der Fachkompetenz des Personals im Krankenhaus... Das medizinische Personal teilte mir u.a. mit, dass ich immer bescheid geben solle, wenn ich das Bedürfnis nach einem Schmerzmittel hätte.

Die Schmerzen nach der OP verlagerten sich immer mehr an eine Stelle unterhalb des Rippenbogens und verstärkten sich. Ich wies täglich die Ärzte und Schwestern darauf  hin, dass ich kaum Schmerzen an der Kaiserschnittnarbe verspüre, sondern zunehmend im oberen Bauchbereich. Dort fühlte sich alles wie ein riesiger blauer Fleck an. Die Schmerzen strahlten immer mehr aus. Mein Bauch sah so aus, als ob noch ein Baby drin wäre: Er war groß und hart wie ein Babybauch.

Irgendwann stellte man fest, dass ich immer mehr Schmerzmittel bräuchte. Die Hebamme riet mir im Vertrauen, dass ich mich einfach nur mal überwinden müsste und das die Schmerzen ganz normal seien. 

2 Tage vor der Entlassung erhöhte sich meine Körpertemperatur: Eine Schwester stellte fest, dass ich wohl einen grippalen Infekt ausbrüten würde, da ich durch die Geburt geschwächt sei. Doch weitere Symptome eines grippalen Infektes blieben aus.

Mir kam das ziemlich mysteriös vor, da ich bisher nie an solchen Infekten litt, kerngesund war – und aus diesem Grunde noch nicht mal über einen Haus- oder Allgemeinarzt verfügte.

Auch wies ich die Ärzte mehrfach darauf hin, dass ich Probleme mit dem Stuhlgang habe (Stuhlgang war kaum möglich) - und das dies für mich total untypisch sei. Man schien mir nicht so recht glauben zu wollen, da mich Ärzte und Schwestern immer wieder darauf ansprachen, was ich denn sonst bei Verstopfungen tun würde. Ich äußerte darauf hin immer wieder, dass ich in meinem Leben noch nie unter einer Verstopfung gelitten habe.

Man verabreichte mir 3 Einläufe und empfahl mir, dass ich beim Laufen immer schön weit die Knie hochziehen solle. Des weiteren empfahl mir die Chefärztin höchstpersönlich, dass ich nass-heiße Umschläge (so heiß und so oft wie möglich) zu Hause vornehmen solle.

Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, führte ich die nass-heißen Umschläge eisern und so oft wie möglich durch – genau nach Anweisung der Chefärztin. (Ich war Freiberufler in der Existenzgründungsphase und hatte 4 Wochen nach der Geburt Unterrichtstermine vereinbart. (Ich wollte natürlich so schnell wie möglich wieder fit sein, da mein Geschäft richtig aufblühte und viele Anfragen abgearbeitet werden mussten.)

Nach 12 Tagen ging nichts mehr. Ich konnte kaum noch laufen. Mein Baby konnte ich nur mit Mühe halten und hohes Fieber hatte sich auch eingestellt. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen

Auf Rat einer Hebamme stellte ich mich in der Notaufnahme eines anderen Krankenhauses vor: Nach anfänglicher Ratlosigkeit verschiedener Fachärzte (über die massive Flüssigkeitsansammlung im Bauch bis zum tiefstmöglichen Punkt sowie über die fühlbare Knolle im Oberbauch) fand man durch die Durchführung eines CT heraus, dass ein OP-Tuch in meinem Bauch zurückgeblieben sei. (Kein Arzt verstand im Nachhinein, warum das erste Krankenhaus kein CT aufgrund meiner Beschwerden vorgenommen hatte. Auch ein einfacher Bluttest hätte sofort Aufschluss gegeben, da meine Entzündungswerte hätten gar nicht höher sein können. Zudem litt ich an starken Schmerzen im Oberbauch und wurde mit Fieber entlassen...) 

Am nächsten Morgen wurde ich operiert: Das OP-Tuch musste abgetrennt werden, Eiter war im Bauch, eine eitrige Bauchfellentzündung lag vor.

An die nächsten Tage kann ich mich kaum erinnern: Mein Baby war weg, da es auf der Intensivstation zu gefährlich für meine Süße war. Das war das Schrecklichste. Mein einziger Wunsch war, mein Kind wenigstens noch einmal sehen zu können, um mich zu verabschieden. Ich dachte, dass ich mein Baby nicht mehr wieder sehen würde. (Diese Situation durchlebe ich bis zum heutigen Tag immer wieder erneut – so als wäre sie Wirklichkeit.)

Selbst das Atmen fiel mir aufgrund der Schmerzen schwer. Die starken Medikamente verursachten Halluzinationen und „Filmrisse“. Ich konnte mich nicht bewegen, die Rückenschmerzen wurden immer schlimmer. Durch das Liegen bekam ich wunde Stellen (z.B. an den Fersen), Tage später bildeten sich Eiterabszesse und ich musste erneut operiert werden.

Mehrere schmerzhafte Behandlungen musste ich auch ohne Betäubung über mich ergehen lassen.

Da mein Kind nicht mit auf die Station durfte und ich starke Medikamente erhielt, musste das Stillen eingestellt werden.

 

Von der Rückbildungsgymnastik u.ä. wurde mir aufgrund starker Schmerzen abgeraten. Daraus resultieren nun weitere Probleme.

Des weiteren konnte ich wochenlang mein Kind nicht ausschieben. Bei jedem Schritt, aber auch bei jedem Schlagloch, das beim Autofahren mitgenommen wurde, hatte ich riesige Schmerzen.

Beim Aufrichten des Körpers (z.B. beim Aufstehen vom Stuhl) litt ich bis Ende November/Dezember 08 an reißenden Schmerzen im Inneren meines Bauches.)

Anfangs musste ich noch oft zum Arzt, da die Gefahr bestand, dass sich neue Eiter-Abszesse bilden könnten.

Die Angst in unserer Familie war und ist auch immer noch sehr groß.

Auch infizierte ich mich im Krankenhaus mit einem Pilz, der sogar in der Speiseröhre zu finden war, obwohl dieser dort üblicherweise gar nicht vorkommt (Soorinfektion).

Durch eine Internistin wurden mehrere Behandlungsversuche unternommen, die zu keinerlei Erfolg führten (Unterschiedliche medikamentöse Behandlungen mit teilweise schlimmen Nebenwirkungen für das Wohlbefinden bzw. verschiedene Organe). Ich musste eine Darmspieglung, Magenspieglung/Zwölffingerdarmspieglung über mich ergehen lassen. Doch nichts brachte gesundheitliche Besserung. Von den Ärzten fühle ich mich allein gelassen. Einen Hausarzt habe ich noch nicht gefunden. Immer, wenn meine OP-Tuch-Geschichte bekannt ist bzw. wird, sind die Praxen voll und es können angeblich keine neuen Patienten aufgenommen werden. Mein Mann wollte sich aus der Kartei seiner Hausärztin streichen lassen, so dass wieder ein neuer Platz für mich frei wird. Das war dann aber auch nicht möglich...

 

Dass ich aufgrund meiner Narben keinen Bikini mehr tragen kann, das ist das kleinste Problem.

Mein Leben hat sich komplett geändert: Wenn ich esse, dann bekomme ich häufig starke Schmerzen. Oft bläht sich mein Bauch so auf, dass man glauben könnte, ich steuere auf das Ende einer Schwangerschaft zu. Um den Tag mit so wenig wie möglich Schmerzen zu überstehen, versuche ich immer so spät wie möglich zu essen. Die Nebenerscheinungen sind dann permanente Übelkeit, Schwäche, Schwindel. Ich verschiebe das Essen so lange es nur geht – oft bis zum späten Nachmittag oder Abend. Nachts kann ich dann aufgrund der Schmerzen nicht schlafen. Nach dem Essen passe ich oft nicht mehr in meine Klamotten, da ich dann meist einen so dicken Bauch bekomme, dass die Leute denken, die Geburt des nächsten Kindes stehe kurz bevor. Ich muss mich dann schnellstmöglich umziehen, da ich dann nicht mehr in meine Größe S passe. Das T-Shirt muss dann schon die XL oder XXL haben oder sehr, sehr dehnbar sein...

Die psychische Belastung durch mein Aussehen nach dem Essen ist für mich nach wie vor enorm groß. Anfangs versuchte ich es noch mit leichter Kost. Doch die Kinder dachten dann immer, dass Ihre Lehrerin heute mal wieder ihr „neues Baby“ mit dabei hat und freuten sich so sehr, dass sie dies auch ihren Eltern erzählten, was bei diesen wiederum zu Panik führte, dass die Lehrkraft bald nicht mehr zur Verfügung stehe... Neue Kunden hatten natürlich Bedenken, ihr Kind zum Unterricht bei einer Lehrkraft anzumelden, die demnächst durch eine Geburt ausfallen würde. Permanent wurde ich auch gefragt, ob es einen Ersatzlehrer zwecks bevorstehender Babypause gibt. Kurz gesagt, mein Erscheinungsbild nach der Nahrungsaufnahme ist einfach nur geschäftsschädigend. Irgendwann habe ich dann tagsüber nicht mehr gegessen und neuen Kunden aus Angst abgesagt.

 

Chirurg, Internistin und Ärzte in der Notaufnahme sagten immer, dass ich  zu sehr in mich hören würde oder sie bei  mir an ihre Grenzen geraten würden u.ä. Auch wüssten sie nicht wie sie mir weiterhelfen sollen, da eine erneute OP zu viele Risiken in einem Verwachsungsbauch mit sich bringen würde. Das beste wäre, wenn ich alles irgendwie aushalten könnte. (Teilweise sehr widersprüchliche Aussagen finde ich... Entweder ich höre zu sehr in mich rein und nehme Schmerzen wahr, die gar nicht vorhanden sind. Oder ich habe Schmerzen, die ich besser ertragen soll).

Von einer Internistin wurde ich auf die „Innere“ ins Krankenhaus überwiesen. Die Ärztin dort teilte mir mit, dass doch die ambulanten Ärzte Ihre Arbeit tun sollten und ich einfach nur gehörig nerven muss, um einen Termin zu bekommen. Bei der Internistin musste ich meist mindestens 3 Monate auf einen Termin warten, obwohl ich Schmerzen, schlaflose Nächte und diesen Bauch vorwies und mitteilte, dass ich überhaupt nichts ohne diese Folgen essen könne...Dann musste ich Stunden im Wartezimmer warten, wurde 5 Minuten angehört und wieder fortgeschickt...Irgendwann hatte ich keinen Mut mehr, Ärzte aufzusuchen. getraute ich mich nicht mehr zum Arzt, da ich mir wie ein Hypochonder vorkam. Auch habe ich den Eindruck habe, dass die Ärzteschaft froh ist, wenn sie mich endlich wieder von hinten sehen kann.

 

Leider lebe ich permanent mit der Angst, mein Kind nicht aufwachsen zu sehen. Die gesamte Situation auf der Intensivstation - mein Kind nicht bei mir zu haben und diese Verlustgefühle - erlebe ich immer wieder. Wenn ich mein Kind schlafen lege, dann habe ich oft dass Gefühl, dass ich es möglicherweise das letzte Mal erleben durfte. Die Schmerzen verursachen teilweise täglich das Gefühl, dass es mit mir zu Ende geht.

Ich leide permanent unter Konzentrationsmangel, ständiger Unruhe und diesen Angstattacken.

Seit vielen Wochen habe ich auch ohne Nahrungsaufnahme Schmerzen. Rund um die Uhr zieht und zerrt es in meinem Bauch. Nachts gehe ich oft gar nicht mehr zu Bett, da ich vor Schmerzen kein Auge zu tun kann. Für meinen Mann bzw. meine Familie bin ich zu einer enormen Zumutung geworden – ich bin in keiner Weise mehr belastbar... Aus diesen Gründen suchte ich kürzlich den Arzt auf, der mich im Februar 2008 mit rettete. Dieser sagte mir, dass ich ganz dringend ins Krankenhaus müsse, wenn ich noch Weihnachten feiern möchte. Ich verstehe die Welt nicht mehr... Und plötzlich spricht auch niemand mehr davon, dass ich zu sehr in mich hineinhorchen würde.

 

Ich kann mich kaum noch konzentrieren – geschweige denn effektiv arbeiten. Arbeiten, die früher 0,5 Stunden – 2 Stunden in Anspruch nahmen, beschäftigen mich oft Tage oder mehr als eine Woche.

Ich fühle mich einer Erwerbstätigkeit kaum noch gewachsen. Auch gehe ich meist nur (wenn es unbedingt notwendig wird) vor die Tür. Das Treffen mit Freunden oder das Besuchen von Feiern nehme ich kaum noch wahr. Sport oder das Besuchen von Tanzkursen (wie früher eben) ist kaum noch möglich. Meistens bezahle ich meine Beiträge umsonst, da ich abends so starke Schmerzen habe, dass ich mich gar nicht mehr bewegen mag. Und irgendwann muss man ja mal essen... doch mit diesem Bauch danach getraue ich mich einfach nicht mehr unter die Leute...

In letzter Zeit tut mir auch noch der Magen und die Herzgegend weh. Ich nehme an, dass diese Symptome psychische Gründe haben und anzeigen, dass ich der ganzen Situation überhaupt nicht mehr gewachsen bin... Auch diesbezüglich hätte ich gerne mal einen Hausarzt gesprochen...

 

Mein Mann kommt mit meiner Situation nicht zurecht. Er hat durch meinen Aufenthalt auf der Intensivstation seinen Job verloren, da er unser Kind betreute und mich zu Hause pflegte. Er hat keine neue Arbeit, leidet unter ständiger Angst um mich und hat es sogar schon mit einer psychologischen Behandlung versucht. Auch weiß niemand, was aus meinem Krankenhausaufenthalt ab 09.11.2009 wird bzw. wie ich daraus hervorgehe. Man nimmt an, dass ich unter sehr starken Verwachsungen leide... ein baldiger Darmverschluss wird ebenfalls vermutet...

Für unsere Eltern ist die Situation ebenfalls sehr schwer, da sie ständig in der Angst leben, dass ich die OP-Tuch-Geschichte nicht überlebe.

 

Eine private Krankenversicherung sowie sämtliche Versicherungen mit Gesundheitsfragen bekomme ich aufgrund der Krankheitsgeschichte nicht mehr. (Z..B. bekomme ich auch keine Krankenzusatzversicherung, Risikolebensversicherung, Unfallversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung mehr).

Finanziell gesehen ist die ganze Situation für uns ein Fiasko. Ich konnte mir zeitweise gar keine Krankenversicherung mehr aus eigener Tasche leisten. Krankengeld o.ä. steht mir nicht zu.

Eine Sachbearbeiterin der Krankenkasse riet mir, Rente und einen Schwerbehindertenausweis sowie HartzIV zu beantragen... Mir kommt dies alles sehr erniedrigend vor. Ich kann mich momentan nicht dazu entschließen.

 

Ursprünglich hatten wir uns mal 5 Kinder gewünscht. Ich habe mich selbständig gemacht, um den Verdienst zu steigern. Des weiteren habe ich meine  Selbstständigkeit so konzipiert, das Familie und Arbeit unter einen Hut gebracht werden können. Vor meiner Schwangerschaft habe ich eine jahrelange berufsbegleitende teure musikpädagogische Ausbildung absolviert, um später Kinder und Familie optimal miteinander vereinbaren zu können. (Musikschullehrerabschluss). Auch habe ich entsprechend teure Instrumente angeschafft. Ich habe in alles viel Geld und Lebenskraft investiert. Sogar meine Kindheit hatte ich ab dem 14. Lebensjahr aufgegeben, um mich in einem studienvorbereitenden Internat auf Leistung trimmen zu lassen. Diese Instrumente kann ich heute aufgrund der gesundheitlichen Situation kaum noch befriedigend spielen. Konzerte und CD-Aufnahmen oder Rundfunkprojekte sage ich ab. 

 

Wir wollten eine Großfamilie haben. Und jetzt trauen wir uns nicht mal an das zweite Kind. Denn das würde dann womöglich mangelernährt werden, wenn ich nur abends esse. Außerdem wird mein Köper momentan keiner Schwangerschaft gewachsen sein und die Frage ist, ob es jemals wieder besser wird. Unsere gesamte Familienplanung ist also geplatzt. Und die finanzielle familiäre Situation bietet gleich gar keine Grundlage mehr...

 

Die Krankenkasse bat mich um eine Schweigepflichtentbindung, um selbst Schadenersatz geltend zu machen. Man sagte zu mir, dass ich mich dann an ein erfolgreiches Urteil anhängen könnte... Die Krankenkasse verlor leider den Prozess... warum konnte man mir nicht sagen.

 

Am 09.11.2009 gehe ich wieder ins Krankenhaus. Die Angst, mein Kind nicht aufwachsen zu sehen, zerfrisst meine Seele.