Klinisch tot durch Wiederbelebung

 

Der wohl schlimmste ärztliche  Kunstfehler an meiner Tochter und für mich als Mutter die schwersten 18 Jahre meines Lebens.

 

 

Als meine Tochter 7 Monate alt war, erkrankte sie an einer doppelseitigen Lungenentzündung. Sie wurde in ein großes Hospital eingewiesen und hatte als Privatpatientin Anspruch auf  Chefarztbehandlung. Dieser weilte allerdings im Winterurlaub und so wurde meine  Tochter von irgendeinem Stümper behandelt.

Man spritzte ihr entweder eine Überdosis oder ein falsches Medikament. Sie muss klinisch tot gewesen sein und man hat sie wieder belebt. Mir sagte man, die Lungenentzündung habe man schnell im Griff gehabt, aber da sei noch etwas anderes. Man führte mehrere Male Blutwäsche durch (sicher um das Gift aus dem Blut zu waschen) und sagte mir, dass man nicht wüsste, wann und ob ich überhaupt  meine Tochter  wieder bekäme.

Nach endlosen 8 Wochen durfte ich sie abholen und man sagte mir, dass man sie am liebsten ganz behalten wolle.

Der Chefarzt schickte uns allerdings eine Rechnung über diverse Visiten, die wir bezahlen mussten.

Ich wusste nicht, was alles mit meiner Tochter geschehen war.

Zu Hause war sie dann immer sehr schnell müde und kaum fähig, zu spielen.

Im Kindergarten stellte man dann fest, dass sie weit zurück war gegenüber gleichaltrigen Kindern . Sie fuhr dann 1 Jahr immer mit dem Taxi in eine Vorschule. Anschließend kam sie in eine Schule für Lernbehinderte.

Die Pubertät war für meine Tochter und mich äußerst schwierig.

Sie musste dann in eine Schule für geistig Behinderte wechseln.

Als meine Tochter 18 wurde, musste ich sie in ein Heim einweisen lassen, weil ich körperlich und seelisch völlig  am Ende war, da ich noch 2 gesunde Kinder hatte.

Da man meiner Tochter äußerlich ihre Behinderung nicht ansah, interessierten sich natürlich auch Männer für sie. Um eine eventuelle Schwangerschaft zu verhindern, musst ich sie auch noch sterilisieren lassen, was ein besonders schwerer Schritt für mich bedeutete. Im Heim machte sie große Schwierigkeiten. Wir besuchten sie bis zu ihrem 25. Geburtstag noch regelmäßig.

Eine Woche nach ihrem Geburtstag wurde sie von einer jungen Praktikantin schwer misshandelt und an den Haaren in ihr Zimmer gezogen und dort eingeschlossen. Aus Wut über die ungerechte Behandlung steckte meine Tochter ihr Zimmer in Brand und wurde erst befreit, als sie schon schwerste Verbrennungen und schwere Rauchvergiftungen hatte.

Es  mussten Finger amputiert und mehrere Hautverpflanzungen gemacht werden.

Ich habe meine Tochter seit  ihrem 25. Geburtstag nicht mehr gesehen, weil das über meine Kräfte gegangen wäre.

Meine Tochter ist jetzt 44 Jahre alt und hat die geistige Reife einer 6-jährigen.

 

Gerecht wäre, wenn der Herr Chefarzt meine Tochter bis zu ihrem Lebensende pflegen müsste, dann  wüsste er, wie schwer das ist!

 

 

Kontakt zum Betroffenen über  m.hauser@akmg.de  Patientenbüro Arbeitskreis Medizingeschädigter